PRÄLATENHOF
Dieser ehemalige städtische Wohnsitz der Benediktiner Mönche von Ebersmünster, Baubeginn im Jahr 1538, ist ein frühes Zeugnis elsässischer Renaissance in Sélestat. Gleich hinter der Stadtbefestigung gelegen, diente er als Zufl uchtstätte, aber auch als Speicher für die Erträge in Naturalien aus dem Besitzanspruch der Prälaten. Der Prälatenhof hat zahlreiche berühmte Gäste beherbergt. Im Innern ist der Eingangsbereich mit Buntsandstein gepfl astert. Auf beiden Seiten des Eingangsportals sind nach antikem Vorbild Medaillons mit den Profi len von Romulus und Remus. Die Einfassungen der Portale werden oben durch Muscheln und andere Verzierungen abgeschlossen, einige mit von Kandelabern geschmückten Pillastern, andere mit Guirlanden. Das Gebäude wurde 1960 von der Stadt Sélestat erworben und ist seit 1976 als Historisches Bauwerk unter Denkmalschutz klassifi ziert.
NORDPORTAL EHEMALIGER HAUPTEINGANG DES PRÄLATENHOFS
Dieses monumentale Eingangsportal gleicht einem Triumphbogen, dessen reicher Schmuck sich von der italienischen (venitianischen und lombardischen) Renaissance inspirieren lässt. Auf den mit Arabesken geschmückten Pilastern, entdeckt man im antiken Stil Medaillons mit Abbildungen von römischen Konsulen und deutschen Kaisern. Die größten dieser Medaillons zeigen die Köpfe der Eltern von Sankt Odilia, die Gründer der Abtei Ebersmunster. Alle Medaillons sind zwischen 1793 und 1794 entstanden (zur Zeit des revolutionären Terrors).
Das Sims ist mit einer lateinischen Inschrift von 1541 versehen, das die beiden Äbte Georges Richenbach et Jean Sengelbach nennt, die nacheinander für die Erbauung zuständig waren. Das Portal endet oben in einer Muschel, einem typischen Dekor der Renaissance.
- Höhe : 174m
- Entfernung zum nächsten Bahnhof (km) : 1,5km
- Besichtigungsmöglichkeiten : Freie Besichtigung